40 Jahre Citroën CX

30. Mai 2014 CXC/ME

Zum 40jährigen Jubiläum der Erscheinung des Citroën CX fand in der Normandie ein großes internationales Treffen statt. Armin Obert war dort und hat in unserer Clubzeitschrift DIRAVI 3-2014 darüber berichtet:

Sortie Européenne 40 ans Citroën CX

„Stell Dir vor, es gibt ein CX-Treffen und alle fahren hin.“ So oder so ähnlich hätte man die Vielfalt der Kennzeichen auf dem Treffenplatz in Le Tréport bezeichnen können. Aber der Reihe nach…

Bereits im Sommer letzten Jahres informierte uns der CX Club de France, dass man für Pfingsten 2014 ein großes CX-Treffen anlässlich der Markteinführung des CX vor 40 Jahren plant. Als Treffenort hatte man Le Tréport im Nordwesten Frankreichs ausgesucht, genauer gesagt in der Haute Normandie. Da mir die 750 Kilometer Anreise für einen Wochenendtrip zu weit waren und ich noch nie in der Normandie war, wurde daraus der Jahresurlaub. Eine sehr gute Entscheidung, wie sich später heraus stellen sollte.

Etwas Verwunderung gab es im Vorfeld, als die Teilnehmeranzahl zunächst auf 80 CXe begrenzt sein sollte. Ein großes europäisches CX Treffen mit „nur“ 80 CXen? Hörte sich komisch an, haben wir in Westhofen doch glücklicherweise regelmäßig eine solche Anzahl Besucher. Zögerlich wurde die mögliche Teilnehmerzahl zunächst auf 90, dann auf 100 erhöht. Im Endeffekt waren es 114 CXe. Grund für diese ursprüngliche Begrenzung war die Tatsache, dass man seitens des CX Club de France von der positiven Resonanz völlig überrascht war und die ursprüngliche Planung des Treffengeländes und der Restaurants völlig aus den Nähten platzte.
In Gesprächen mit Eric Duval, Vorsitzender des CX Club de France, kam zum Ausdruck, dass der CX in Frankreich nach wie vor im Schatten der DS steht und sich noch relativ geringer Klassiker-Beliebtheit erfreut. Völlig überrascht war ich von der Tatsache, dass der CX Club de France nur 63 Mitglieder hat. In Frankreich gibt es zwar gleich 3 CX-Clubs (CX Club de France, Agence CX, Génération CX), trotzdem ist es verblüffend und erfreulich, dass sich unser deutscher CX Club mit fast 200 Mitgliedern sehr wacker schlägt. Dank Euch!

Da ich bereits fünf Tage vor Treffenbeginn in Le Tréport ankam, war es schön zu sehen, wie von Tag zu Tag mehr CXe in die Gegend kamen. Am Freitag vor dem Treffen standen dann vor nahezu allen Hotels, Campingplätzen und sonstigen Unterkünften in der ganzen Region die verschiedensten CXe aus allen Baujahren. Man fühlte sich um 30 Jahre zurück versetzt, als der CX das Straßenbild –zumindest in Frankreich- maßgeblich mitbestimmte. Herrlich!

Als ich am Treffensamstag um 09.30 Uhr auf das Gelände fuhr, dachte ich bei mir, dass die Wetter-Göttin es mit dem CX zunächst nicht so gut meint. Fast wie im richtigen Leben, als die DS 1974 einen sehr langen Schatten warf, aus dem der CX erst noch hervortreten musste. Doch wie vor 40 Jahren gelang das auch diesmal und ab mittags schien bis zum Ende des Treffens die Sonne.
Der Treffenplatz lag 100 Meter über Le Tréport hoch oben auf der Steilküste und bot einen tollen Ausblick auf die Stadt und das Meer. Der Kirchturm von Westhofen fehlt zwar auf den Fotomotiven, aber es war ein einmaliges Erlebnis. CXe aller Baujahre und Modelle kamen auf das Treffengelände, darunter auch das Unikat „CX Orphée“, ein CX Cabrio. Interessant war auch das Sprachgewirr auf dem Gelände. Franzosen, Holländer, Deutsche, Belgier, Luxemburger, Österreicher, Schweizer, Spanier, Engländer, Italiener und sogar ein rasender Pressereporter aus Japan (!) mühten sich um Verständigung. Immerhin reiste der Japaner im knallroten DS3 an und nicht im Toyota. Klasse!
Für den Abend hatte der CX Club de France für alle Teilnehmer ein gemeinsames Abendessen organisiert, was aufgrund der immer weiter steigenden Teilnehmerzahl auf zwei Restaurants aufgeteilt werden musste. Dies tat dem schönen Abend aber keinen Abbruch. Ein schöner erster Treffentag!

Am Pfingstsonntag beschloss eine Gruppe unseres Clubs die Gegend zu erkunden und so machten wir eine Küstenwanderung bei Ebbe von „Bois de Cise“ bis „Ault“. Ebbe und Flut machen in der Normandie bis zu 9 Meter unterschiedliche Meereshöhe aus, und so kann man diesen Weg nur bei Ebbe passieren und allerhand interessantes entdecken. Der Rückweg führte uns dann bei Flut oben „en haut des falaises“ zurück.

Am Pfingstmontag stand die gemeinsame Ausfahrt mit allen Teilnehmern zum Schloss Rambures an. Nach diversen Schlossführungen in verschiedenen Sprachen und permanentem CX-Fotoshooting neigte sich das Treffen dem Ende zu. Merci beaucoup à Eric Duval et le CX Club de France pour cette rencontre européenne!

Da ich noch eine zweite Woche Urlaub in der Gegend verbrachte, war es schade zu beobachten wie Tag für Tag weniger CXe zu sehen waren und man sich wieder an das triste Straßenbild von hell-, mittel- bis mausgrauen und oftmals überstylten Autos gewöhnen musste. Zeitlose Eleganz wie bei DS, SM, CX (und später dem C6) scheint heute aus den Designstudios nicht mehr zu entspringen.

Von Etretat bis Fort Mahon Beach haben wir die Normandie erkundet und ich kann Euch dieses Ziel sehr empfehlen. Hohe Steilküsten, dazwischen schöne Strände (zum Teil allerdings mit Kies befestigt), im Hinterland tolle Landschaften, Ortschaften, Schlösser, Kirchen. Viel Kultur, aber leider auch zahlreiche Spuren der beiden Weltkriege.

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Quellennachweis Artikelbilder: Privat/Obert