2020: Trotzdem Schwebtember

30. September 2020 CXC/ME

Die Corona-Pandemie hat im Jahr 2020 unsere Clubaktivitäten massiv eingeschränkt. Um so mehr freuten wir uns darüber, dass wenigstens der Schwebtember, unsere Herbstausfahrt, stattfinden durfte und konnte – dank des Engagements von Tanja und Thomas Warncke. Zugleich war es die erste größere Ausfahrt in Norddeutschland, genauer gesagt im Raum Lübeck. Eine geglückte Premiere, obwohl einige Teilnehmer mit technischen Problemen zu kämpfen hatten, wie Martin Link zu berichten weiß:

Schwebtemberausfahrt mit Anfahrtsschwierigkeiten

Da die geplante Schwebtemberausfahrt bei Tanja und Thomas im hohen Norden von Deutschland das erste mögliche Clubevent in 2020 war, trafen meine Frau Karin und ich uns am Freitagmorgen, dem 4. September 2020, in Gelnhausen mit Julius, Greta, Dietmar, Peter, Anneke und dem Vierbeiner Tessi. Wir wolten im Konvoi mit 3 CX die knapp 600 km lange Strecke gemeinsam zurücklegen.

Leider fing bereits in Gelnhausen Julius‘ CX 2,2 an zu zicken. Wir deuteten das Flackern in der Lenkung als Problem einer Unwucht in den Vorderreifen und steuerten daher erst mal einen örtlichen Reifendienst an, um das Problem dort beseitigen zu lassen. Es stellte sich dann allerdings heraus, dass nur die Radmuttern nachgezogen werden mussten, sie hatten sich aus ungekannten Gründen erheblich gelöst.

Unser erstes Anfahrziel war in der Höhe von Kassel der Campingplatz Naumburg. Den wollten wir bei dieser Gelegenheit schon einmal vorab inspizieren, ob er sich für ein Jahrestreffen des Clubs als Alternative zum langjährigen Treffenort in Westhofen eignen würde. Bei der Ankunft nach rund 200 km stellte sich heraus, dass wohl Julius‘ CX an diesem Tag absolut nicht in der Stimmung für einen längeren Ausflug war. Zu mehr als 100 bis 120 km/h konnte sich der CX nicht mehr aufraffen, dies auch bereits nur unter erheblichen Schwierigkeiten. Somit musste hier bereits ein Mitglied unserer Gemeinschaft die Rückreise antreten. Als Ursache des Problems stellte sich später eine zerbröselte Korkdichtung des Vergasers heraus. Da Tessi bereit war, ein bisschen von ihrem bequemen Liegeplatz an Dietmar abzugeben, konnte wenigstens dieser noch bei Peter und Anneke mitfahren. Ein kleiner Trost war, dass der Campingplatz sich als durchaus geeignet nach der Besichtigung erwiesen hat, alles sehr gepflegt mit einer sehr guten Infrastruktur. Auch ist das Betreiberehepaar sehr freundlich und zuvorkommend, so dass wir hoffen, für 2021 zumindest zum Testen eine brauchbare Alternative gefunden zu haben.

Unser nächster Stopp war dann hinter Hannover geplant, um zu tanken und eine kleine Pause einzulegen. Als wir dort wieder losfuhren, fing mein fahrbarer Untersatz an zu zicken. Die Beschleunigung ließ sehr zu wünschen übrig, wie bei Julius mit seinem CX waren nicht mehr als max. 120 km/h bergab drin. Ferner fiel mir auf, dass man der Tankuhr zuschauen konnte, wie sie sich nach unten bewegte. Trotz tatkräftiger Unterstützung von Peter konnte das Problem nicht gefunden werden. Immerhin ging es noch voran, der Verbrauch hatte sich zwar dann bei rund 50 Liter pro 100 km eingependelt, aber ich hatte ja glücklicherweise meine Scheckkarte dabei. Peter, Anneke, Dietmar und Tessi sind dabei tapfer als Nachhut hinter uns hergefahren, obwohl die Qualmwolken unverbrannten Sprits schon aus weiter Entfernung zu sehen waren. Mit allerletzter Kraft hat sich meine spanische Diva dann noch immerhin auf den Hotelparkplatz geschleppt, um dort jedoch dann jede weitere Anstrengung zu verweigern. Da wir in der Gegend sowieso einige Tage Urlaub geplant hatten, haben wir den Ausfall erst einmal relativ gelassen gesehen, zudem hatten wir das Glück, dass sich trotz der Corona-Pandemie einige Mitglieder sofort bereit erklärt hatten, mich und Karin in ihrem CX auf der Ausfahrt mitzunehmen, so dass uns kein Highlight der schönen Tour entgangen ist. Vielen Dank noch mal an alle für diese tolle Hilfsbereitschaft.

Entgegen kam uns, dass unser Hotelparkplatz der vereinbarte Treffpunkt war. Nachdem Uwe kostenbewusst die aktuelle Clubzeitschrift DIRAVI an die Anwesenden persönlich verteilt hatte, um Porto zu sparen, sind wir zur ersten Etappe aufgebrochen. Das Ziel war nicht weit entfernt, es war das historische Kloster Nütschau direkt in der Nähe. Als erstes wurden alle CX in fotogener Runde vor dem historischen Hintergrund geparkt, dann jeweils ein kleines Verpflegungspaket einschließlich einer Gesichtsmaske mit dem Logo unseres Vereins an alle Teilnehmer ausgegeben. Die Veranstalter hatten an alles gedacht! Ihnen ist es auch gelungen, uns einen Führer in Form eines dort lebenden Mönches für einen Gang durch das Klostergelände zu organisieren, der uns über zahlreiche Hintergründe informieren konnte. Zum Abschluss gab es noch einen Besuch in der Klosterkapelle, wer wollte konnte hier in sich gehen und für die zukünftige Zeit Besserung geloben, für die Ungläubigen stand ein künstlerisch interessanter Altar in moderner Form zur Besichtigung zur Verfügung.

Der Nieselregen hatte während unseres Besuches erfreulicherweise aufgehört, danach ging es auf eine knapp 2-stündige, wunderbare Spazierfahrt durch norddeutsche Landschaften. Für mich aus dem Rhein-Main-Gebiet war dies eine völlig neue Begegnung. Der nächste Stopp fand dann in der hübschen Hafenstadt Travemünde statt. Tanja und Thomas hatten sogar in der Innenstadt ausreichend Parkplätze nur für den CX-Club reserviert. Ein Mittagessen mit norddeutschen Spezialitäten fand anschließend stilecht auf einem Restaurantboot statt. Nachdem alle satt, zufrieden und damit ausgeglichen waren, wurde die Niederegger Verkaufsniederlassung am Bootssteg direkt gegenüber, von Einigen zum Einkauf des berühmten Lübecker Marzipans gestürmt.

Nachdem die Einkäufe verstaut waren konnten die CXe wieder zur weiteren Rundfahrt gestartet werden. Unter ortskundiger Führung gelangten wir über verschlungene Wege nach Lübeck, mit der Warnung, die angezeigten Geschwindigkeitsbegrenzungen ernst zu nehmen. Vielen Dank für euren Tipp, ich denke er hat unsere Reisekasse mehrfach geschont! Nach einer kleinen Besichtigung der historischen Altstadt trafen wir uns zu einem Zwischenstopp in einem Café, wo man an einem schönen Platz außen sitzen konnte.
Nachdem wir uns alle noch einmal mit einer Koffeindosis aufmuntern konnten, ging es gemeinsam zum Hafen, wo uns ein Boot für eine Rundfahrt über die Lübecker Wasserstraßen erwartete. Diese interessante Rundfahrt eröffnete uns noch einmal ganz andere Blicke auf die schöne Stadt. Als diese viel zu schnell zu Ende ging, traten einige Teilnehmer von hier ihre Rückfahrt nach Hause an, der Rest versammelte sich zum Ausklang des Tages noch beim Lieblingsgriechen von Tanja und Thomas in Bad Oldesloe. Trotz der mehr als ausreichenden Verpflegungsmöglichkeiten während der Fahrt, wurde hier aus der vielseitigen Speisekarte zur Freude der Gastwirte noch reichlich bestellt.

Am nächsten Morgen ließ es Thomas sich nicht nehmen, meine Diva mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Und siehe da, der Fehler wurde von ihm schnell gefunden, es war eine Düse im Vergaser, die sich gelöst hatte. Nur kleines Teilchen mit großer Auswirkung! Nachdem die Thomas die Reparatur fachmännisch ausgeführt hatte, gab es auch keinerlei Beanstandungen mehr! Nochmals vielen Dank Thomas, du hast uns den Urlaub gerettet!

Ach ja, eine Taschenlampe fand sich bei dieser Gelegenheit unten im Motorraum auch noch. Sie war am Auspuff festgebacken, irgendein Mechaniker hatte sie wohl mal „vergessen“…

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Quellennachweis Artikelbilder: Privat/Wertheimer